NÄ. Definitiv – NÄ !!
Ich muss die ganze Woche gezwungenermaßen um 05:00 Uhr aufstehen, da muss das nicht am Samstag auch noch sein. Und so habe ich das ganze dann abgesagt. Nach dem Einkaufen kam dann der Moment, in dem die Frage aufkam: „Wohin denn nun?“ Ok, Tanken. Und Luftdruck prüfen. Und dann mal schauen. Noch während des Tankens fuhren Horden an Mopped gen Süden, alle Richtung Murnau raus. Damit war klar – DIESE Richtung würde es nicht werden. Nur, wohin denn?
Beim Studium der Straßenkarte kam mir so die Idee, das ich mal ins Ostallgäu fahren könnte. Da war ich noch nie und Kurven würden sich da auch finden lassen. Also los. Zum Aufwärmen bin ich dann mal wieder meine Prüfungsstrecke gefahren, die ja Ende August das Indiz für einen schlechten Tag war. Nur um zu schauen, wie ich denn heute so drauf sein würde.
Nachdem ich allerdings zweimal den Fußrasten die Kurve etwas genauer vorgestellt hatte, war klar … so schlecht ist der Tag gar nicht Das könnte spaßig werden. Also auf ins Allgäu. Den Anfang machte die bekannte Strecke Richtung Schongau, aber ab Verlassen der Umgehungsstraße begann wieder einmal Neuland. Die Romantische Straße fährt sich sehr schön, nur leider ist es eben eine touristisch sehr beliebte Strecke. Mitte der 1990er Jahre kannten 93 Prozent der „reisefähigen“ Japaner die Romantische Straße zumindest dem Namen nach. Auch in Brasilien gehört die Romantische Straße zu den Top-Attraktionen für Deutschland-Urlauber. Da es allerdings noch recht früh war, hielt es sich in Grenzen mit den Vollhorst-Dosisten.
Von dort aus ging es weiter über die Rosshaupter Staustufe des Forggensees Richtung Seeg und weiter Richtung Marktoberdorf. Alles kleine Staatsstraßen. Dort wolle ich aber noch nicht zurück und so habe ich mich dann entschieden, einfach mal auf blöd weiter zu fahren. Mal schauen, was sich so ergibt.
In Bertoldshofen war dann wieder mal ein Päuschen fällig. Trinken, Beine bewegen, Kirche fotografieren. Leider war ich nicht drin. Ich muss das echt nachholen, denn der Sakralbau gilt als eine der bedeutendsten barocken Landkirchen dieser Region.
Die Dörfer, durch die ich dann so kam, standen noch nicht einmal in meiner Motorradkarte. Ich muss nächstes Wochenende wirklich mal schauen gehen, das ich eine bessere Karte bekomme. Schon irgendwie blöd, wenn man nicht weiß, wo man eigentlich ist. Aber – frau kann ja fragen und so bekam ich dann die Richtung wieder gewiesen. Das Stück von Oberzell nach Altenstadt ist traumhaft zu fahren. Viele Kurven, schön gelegen, diese teilweise 8% Gefälle bzw. 11% Steigung. Also eine anspruchsvollere Strecke für so einen Newbie, wie mich. Aber, dem Vogesentraining sei Dank, keine böse Überraschung. Im Gegenteil.
Auf dieser Strecke hatte ich „Begleitung“. Einen anderen Motorradfahrer, der zwar auf der Geraden immer an mir klebte, den ich in den Kurven aber mühelos abhängen konnte. Schon lustig, wie der schwarze Reiter hinter den Kurven auf einmal weg war und sich dann ranarbeiten durfte. Ich verstehe jetzt, wieso so etwas Spaß macht. Ist schon lustig, einem so wegfahren zu können. Selbst als bisher Wenigfahrerin.
Alles in allem eine sehr entspannte gut 160 km Nachmittagsrunde bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Föhnwetter. Eine Strecke, die ganz sicher noch einmal fahren werde.