Das musste ich einfach besuchen.
Zwischen Dachau und Karlsfeld habe ich (wieder mal) die falsche Ausfahrt erwischt und landete auf der 4-spurigen B 304 Richtung Karlsfeld/München. An der nächsten Ampel konnte ich aber bequem drehen, da kaum Gegenverkehr kam.
In Dachau selber habe ich mich dann völlig verfahren. Erst habe ich die Abfahrt Richtung Gewerbegebiet verpasst, dann landete ich fast in der Altstadt. Die Münchener Straße war wegen des Straßenfestes „Lange Tafel“ voll gesperrt und so musste ich einen ziemlichen Umweg fahren.
Die Gedenkstätte selber war nach einer Weile wieder ausgeschildert, und so kam ich dann nach kurzer Zeit an. Ein Stück entfernt von der KZ Gedenkstätte befindet sich ein, im Sommer (März-Oktober), gebührenpflichtiger Parkplatz. Im Winter (November-Februar) ist das Parken kostenlos. Soweit, so gut.
Der Weg zur Gedenkstätte selber ist für Motorradfahrer im Rahmen des erträglichen. Was hingegen inakzeptabel ist, ist das es keinerlei Möglichkeiten der Aufbewahrung gibt. Also entweder kettet man sein Eigentum am Motorrad fest, oder man trägt es (wie ich) dann eben die ganze Zeit mit sich herum. Memo an mich: Schloss für den Helm kaufen!
Für den Besuch der Gedenkstätte empfiehlt sich viel Zeit und vor allem der gebührenpflichtige Audioguide. Ohne den sind Informationen faktisch kaum erhältlich. Die wenigen Aufsteller, grade im Außenbereich, sind sehr spärlich verteilt. Alternativ werden kostenpflichtige Führungen angeboten. Da ich aber keine Führung wollte, und es für den großen Audiorundgang viel zu warm war, habe ich mich eben auf eigene Faust auf den Weg gemacht.
Ja, es war wie damals auf Klassenfahrt. Ich war enttäuscht. Denn im Gegensatz zu dem, was ich in div. anderen Gedenkstätten (u.a im Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau / Oświęcim) zu sehen bekommen habe, ist das in Dachau gebotene mehr als sparsam. Zudem ist der größte Teil des Konzentrationslagers Dachau, das Gelände der SS, für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.Ja, es ist kein Museum, dessen bin ich mir bewusst. Es wäre dennoch mehr aus der Historie machbar, interessanter aufbereitbar.
Heute eine Rekonstruktion.
Nun ja. Den Jugendherbergen-Charme liest man dort nicht heraus. Ebenso wenig das dazugehörige Angebot, das sich überwiegend an dem Interesse von Schulklassen orientiert. Die Preise hingegen sind … Catering halt. Die Sandwiches sahen nicht so wirklich einladend aus und auf Currywurst mit Fritten hatte ich absolut keine Lust. Und so durfte ich für 0,5 L Mineralwasser, eine Tasse Beuteltee und ein Langneseeis stolze 6,20 € über den Tresen reichen.
Rasso von Andechs war der traditionellen Überlieferung nach ein Sohn des Grafen von Dießen-Andechs und demnach 2,50 Meter groß, Ritter, berühmter Feldherr und von Herzog Heinrich I. zur Abwehr von Angriffen der Ungarn im Innviertel eingesetzt. Sein Heiligentag ist der 19-Juni. Seine Zuständigkeit ist gegen Stein- und Bruchleiden (also Unterleibsleiden), vor allem bei Kindern.