You’ve tried hard to hide from the past and to bury it deep

07:48 Uhr wach geworden. Wobei wach nicht das richtige Wort ist.
Ich hatte die Augen offen, mehr aber auch nicht.

Bis 08:30 Uhr hat es letztendlich gedauert, bis ich überhaupt aus dem Bett kam. Danach in Schlamperklamotten in den Keller, Koffer holen. Auto umgeparkt, Koffer am Motorrad montiert und wieder nach oben geschlappt. Eigentlich müsste ich frühstücken, aber nä. Das geht nicht. Nicht jetzt. Ich muss eh noch tanken, vielleicht geht dann was.

Bis alles im Keller und in den Koffern verstaut war, war es tatsächlich 10:20 Uhr. Bis dahin war ich zwar nervös, aber es hielt sich in Grenzen. Als ich dann mit allem Graffel dann vor dem abfahrtbereiten Motorrad stand, fing das Zittern an. Warum zur Hölle jetzt? Also habe ich mich einfach in der TG auf den Fußboden gesetzt und abgewartet, bis es nachließ.

Gesattelt und zur Abfahrt bereit

Irgendwann ging es dann. Also aufgesessen und los. Das Motorrad sprang beim ersten Mal und lief auch sofort rund. So wie es sein soll. Daher auf zum REWE, noch etwas Essen und Trinken besorgen.

Frühstück

Während des Frühstückens wurde mir bewusst, dass ich die Strecke Richtung Dinkelsbühl früher aus dem Gedächtnis fahren konnte, heute aber tatsächlich in die Karte schauen musste, um zu sehen, in welche Richtung ich den Ort verlassen musste. Eine sehr zufriedenstellende Erkenntnis.

Also auf in Richtung B17, Augsburg. Hinter Kinsau habe ich dann doch noch mal vorsorglich getankt und zur Beruhigung etwas getrunken. Da ich mir den KM-Stand bei Abfahrt nicht gemerkt habe, werde ich als von hier aus rechnen … Start ist also mit 14.631 km.

Das Wetter war gut, die Temperaturen super. Was will frau mehr, wenn sie mit dem Motorrad unterwegs ist? Irgendwas anschauen. Die B17 ist eine langweilige Straße und so hielt ich Ausschau nach Hinweisschildern.

Moment?! Lechmuseum? Der Lech hat ein Museum? Ein Fluss? Das muss ich mir anschauen. Also runter von der B17 und den Schildern nach.

Das Lechmuseum Bayern befindet sich in und um das Laufwasserkraftwerk Langweid am Lechkanal in der Gemeinde Langweid am Lech. Es beschäftigt sich zum einen mit dem 1906 errichteten Wasserkraftwerk und zum anderen mit verschiedenen Aspekten des Flusses Lech. (Quelle: Wikipedia)

Als ich ankam, sah es ziemlich leer aus. Was auch tatsächlich der Fall war. Normalerweise ist das Museum immer nur am ersten Sonntag des Monats von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Lechmuseum

Das Wasserkraftwerk Langweid wurde von 1906 bis 1909 erbaut und ging am 18. November 1907 ans Netz. Bis heute versorgt es etwa 14.000 Haushalte mit Strom. Im Erdgeschoss gibt es eine begehbare historischen Turbinenkammer sowie einen Generator aus dem Erbauungsjahr. Sehr spannend, wie die Wasserkraft schon damals genutzt – und wie das Thema Arbeitssicherheit damals so betrachtet wurde.

Ich hatte Glück und durfte zusammen mit einer Mitarbeiterin einen kurzen Blick ins Erdgeschoss werfen. Vielen herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle.

Nach kurzem Aufenthalt ging es dann weiter Richtung Nördlingen. Dank vieler Umleitungen war auch dieser Abschnitte ein sehr interessanter. Also rein landschaftlich betrachtet. Ich hatte ja Zeit für Umleitungen. Und Nebenstrecken.

In Nördlingen selber wollte ich eine größere Pause machen und eine Kleinigkeit essen. Eigentlich. Un-eigentlich war das nicht so einfach, wie ich es mir in einem Touristenort vorgestellt hatte. Samstagnachmittags werden auch in Touristenstädten die Bürgersteige hoch und die Rollläden heruntergeklappt. Es hatte fast alles zu.

Ernsthaft? Es war noch nicht 15:00 Uhr und diese Altstadt war tot?
Leer. Mitten in den Ferien. Ich war ein wenig sprachlos.

Es fand sich dann aber doch noch ein Restaurant-Café, das geöffnet hatte und vor welchem doch recht viele Menschen saßen. Also habe ich mich hinzugesellt. Nach 30 Minuten wunderte ich mich immer noch, dass niemand etwas aß oder trank. Ebenso über die nicht abgeräumten Tische.

Nein, ich hockte nicht zwischen Statisten. Eine Rückfrage im Restaurant-Café ergab, das man personell unterbesetzt sein und ich doch warten solle, bis jemand käme. Innen war der Laden komplett leer. Keine Gäste. Wie auch? Die saßen ja auch draußen. Komischerweise ging aber danach alles auf einmal ganz schnell. Auf einmal bekamen alle Anwesenden ihr Getränke und ich konnte auch meinen Tee trinken (den ich sofort bezahlt habe). Mehr Geld wollte ich dort nicht lassen.

…. warten ….

Weiter ging es über Land nach Dinklesbühl. Trotz kurzzeitig genutztem Handynavi war das Hotel nicht einfach zu finden. Und noch weniger der Hoteleingang. Der lag auf der Gebäuderückseite. Aber wer Augen im Kopf hat…

Das Hotel selber ist ein Self-Check-In Hotel. Es gibt also keine Rezeption. Was ich kenne und prinzipiell nicht schlecht finde. Wenn im System nur die Reservierung nicht zu finden ist, wird einem schon etwas flau. Aber telefonisch konnte man mir vom Haupthaus in der Altstadt helfen und ich bekam meine Zimmerkarte.

In den Zimmern selber zählen Design statt Beschaulichkeit. Sie sind sehr „übersichtlich“ möbliert, aber funktional.


Da das Hotel nur Frühstück anbietet habe ich mich auf dem Weg in die Altstadt gemacht, welche fußläufig keine 10 Minuten entfernt War. Das war auch einer der Gründe, dieses Hotel zu wählen.

Gelandet bin ich im zum Haupthaus gehörenden Restaurant Luis. Ich war allerdings ziemlich platt und habe mir nur Käsespätzle bestellt. War völlig ausreichend.

Nach dem Essen hab eich noch eine kleine Runde durch die Stadt gedreht, war aber viel zu müde inzwischen. Also zurück ins Hotel und ins Bett. Auf den Muskelkater am nächsten Tag war ich schon jetzt gespannt.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!


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